Zur Eröffnung der Ausstellung ‘Erich Buchholz Die Kunstgeschichte ist eine einzige Fälschung’ werden Studierende der Klasse von Olaf Nicolai mit den unterschiedlichsten Interventionen überraschen. Besucher*innen sind eingeladen zu beobachten und zu interagieren.

Weitere Details entnehmen Sie bitte dem Programm.

“Buchholz war ein ständiger Avantgardist seinem Wesen nach, der eben nicht, wie viele seiner Kollegen die Umweltentwicklungen in seiner künstlerischen Konzeption außer Acht ließ, sondern, wie er es selbst früh formulierte: ‘Hier gibt es keine Trennung zwischen Mensch und Werk, hier ist Synthese, aus der ich komme und die ich bin.‘” Mit diesen Worten würdigte Wolf Vostell [1972] den Künstler Erich Buchholz in einem Nachruf. Das von Vostell betonte Streben nach einer Synthese von Leben und Werk kulminierte in dem legendären Atelier, welches sich Buchholz 1922 in seiner Berliner Wohnung am Herkulesufer einrichtete und das sich in kurzer Zeit zum wichtigen Treffpunkt der internationalen Kunstszene entwickelte. Anlässlich der Retrospektive Erich Buchholz – Die Kunstgeschichte ist eine einzige Fälschung wird dieses Atelier im Kunsthaus Dahlem im Maßstab 1:1 nachgebildet. Es geht damit eine spannungsreiche Verbindung mit dem Ausstellungsort ein: 1939-1942 wurde das heutige Kunsthaus Dahlem als Atelier für den Bildhauer Arno Breker errichtet – einen der meistbeauftragten und höchstbezahlten Künstler des NS-Regimes. Brekers Atelier war Inszenierungsort von NS-Ideologie und Propaganda, Buchholz diente sein Atelier nicht nur als Ort des kreativen Schaffens; es war gelebtes und belebtes Kunstwerk, das im Austausch mit anderen Künstler*innen seine eigentliche Bestimmung erfuhr.

Anlässlich der Ausstellung Erich Buchholz – Die Kunstgeschichte ist eine einzige Fälschung organisiert das Kunsthaus Dahlem in Kooperation mit dem ICI Berlin Institute for Cultural Inquiry eine Vortrags- und Diskussionsreihe, die aus verschiedenen Perspektiven der Frage nach dem Künstler*innen-Atelier im 21. Jahrhundert nachgeht. Welche Bedeutung kommt dem Atelier historisch zu und welche hat es heute? Wie verhält es sich mit Fragestellungen, die seit der Post-Studio-Debatte der 1970er Jahre an die künstlerische Praxis aber auch an die Kunstgeschichte als Disziplin herangetragen wurden? Haben sich daraus veränderte Rahmenbedingungen ergeben? Diesen und vielen weiteren Aspekten widmen sich die gemeinsam ausgerichteten Abende.

Organized by

Dorothea Schöne
Claudia Peppel
Jakob Schillinger

Eine Kooperation von Kunsthaus Dahlem und ICI Berlin

External Venue

Kunsthaus Dahlem
Käutzchensteig 8
14195 Berlin – Dahlem

26.11.22 15:00-17:00
27.11.22 13:00-18:00