Solange zur Ich-Bildung die Identifikation mit Größerem, Höherem, Gewünschten gehört, verschwinden aus dem seelischen Haushalt auch die Helden nicht. Sie werden nur nicht mehr so genannt. Kinder und Jugendliche kommen um Helden nie ganz herum. Die Identifikation mit ihnen ist durchzumachen wie eine Kinderkrankheit.

 

Christoph Türcke ist Prof. em. für Philosophie und lehrte bis 2014 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Er gilt als Grenzgänger zwischen Gesellschaftstheorie, Psychoanalyse und Theologie. Zu seinen Hauptwerken zählen Erregte Gesellschaft: Philosophie der Sensation (2002); Philosophie des Traums (2008) und Mehr! Philosophie des Geldes (2015). In 2019 erscheint von ihm: Digitale Gefolgschaft. Auf dem Weg in eine neue Stammesgesellschaft.

auf Deutsch
Organized by

Wilhelm Brüggen (BIPP), Monika Englisch (BIPP) und Andreas Gehrlach (HU Berlin); eine Kooperation des BiPP (Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse), des kulturwissenschaflichen Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin und des ICI Berlin

Weitere Informationen:
www.forum-psychoanalytische-kulturwissenschaft.com

Die Vortragsreihe Psychoanalytische Kulturwissenschaft widmet sich dem Einfluss der Psychoanalyse auf die Kulturtheorien im Allgemeinen sowie besonders treffenden Anwendungen psychoanalytischen Verstehens auf aktuelle Phänomene. Die zentralen psychoanalytischen Konzepte Freuds und seiner Nachfolger sollen in einer offenen und schulenübergreifenden Sicht aufgegriffen werden, um sie auf kulturelle, politische, ökonomische Phänomene der Gegenwart anzuwenden. Wo die frühe Psychoanalyse sich mit der durch die viktorianisch-bürgerliche Zivilisation geprägten Familie auseinandersetzte, sind es heute soziale Verunsicherungen und Bedrohungen, extreme Formen von Individualisierung sowie neue digitale und technologische Kulturtechniken, die zunehmend in ihr Blickfeld geraten. Die Vortragsreihe will neue, kritische und innovative Lesarten der Psychoanalyse generieren und mit anderen geisteswissenschaftlichen und kulturkritischen Konzepten in Beziehung setzen.

Lecture Türcke

The event, like all events at the ICI Berlin, is open to the public, free of charge. The audience is presumed to consent to a possible recording on the part of the ICI Berlin. If you would like to attend the event yet might require assistance, please contact Event Management.

Image Credit © Ines Gerber