Jüngere Kunstentwicklungen, die sich insbesondere durch die Documenta (13) bemerkbar machten, scheinen das Verhältnis von Kunst und Wirklichkeit erneut virulent werden zu lassen. Statt als Fiktion oder Spiegel in Opposition zu Wirklichkeiten der Natur oder des Sozialen zu treten, scheint die Kunst vermehrt die unmittelbare Transformation von Wirklichkeiten anzustreben – eine Gestaltungsauffassung, die üblicherweise dem Selbstverständnis des Design oder der Architektur vorbehalten bleibt. Vor diesem Hintergrund stellte die Tagung die Frage, ob der Diskurs der Postmoderne mit seinen Entgegensetzungen wie Affirmation und Kritik noch die geeigneten Mittel bereit hält, um die gegenwärtigen Aushandlungen von Kunst und Wirklichkeit zu beschreiben und zu beurteilen, oder inwiefern umgekehrt sowohl eine affirmative Anerkennung als auch eine kritische Negation von Wirklichkeiten einer solchen Kunstpraxis stets produktiv immanent ist. Wirklichkeit, so lautete die Hypothese dieser Tagung, erscheint angesichts dieser Kunstentwicklung nicht als Fremdes oder Unverfügbares, sondern als die gerade durch ihre Mitgestaltung erfahrbare Gesamtheit kulturellen und natürlichen Lebens.

auf Deutsch
With

Dorothea von Hantelmann
Richard Hoppe-Sailer
Diedrich Diederichsen
Johannes Lang
Wolfgang Welsch
Lotte Everts
Elke Bippus
Sabeth Buchmann
Friedrich von Borries

Organized by

Tagung des Sonderforschungsbereichs 626 »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« der FU Berlin

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