18. Karl-Abraham-Vorlesung

Im Chor der nachfreudianischen Psychoanalyse hat der amerikanische Psychoanalytiker Fred Busch eine starke Stimme. Für ihn ist die Psychoanalyse der Ort, an dem es zu umfassenden inneren Veränderungen kommt. Vor allem verändert sich der Gebrauch unseres Denkens: Es wird zum Nachdenken, zur Selbstreflexion, zu einer neuen Art und Weise, uns selbst und unsere inneren Vorgänge zu sehen. Der wichtigste Gewinn, den wir aus der Analyse ziehen, ist der Umgang mit Wissen im Sinne eines „way of knowing, and not simply knowing“. Nur so können wir uns von der drängenden Macht unbewußter Wünsche und Ängste befreien und Abstand zu dem gewinnen, was uns sonst überwältigt. Buschs Ansatz ist patientenzentriert: dem Analysanden soll nichts aufgezwungen werden, er soll nicht zur Anpassung an den Analytiker genötigt, sondern nach und nach fähig werden, sich selbst zu beobachten.

 

Fred Busch (Boston) ist Lehr- und Kontrollanalytiker am Psychoanalytic Institute of New England und Mitglied des Boston Psychoanalytic Institute. Er gehört dem Delegiertenhaus und dem Ausbildungs-ausschuss der International Psychoanalytic Association (IPA) an. Zu seinen Werken zählen: “Rethinking Clinical Technique” (1999) und “The Ego at the Center of Clinical Technique” (1995).

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Eine Veranstaltung des Berliner Psychoanalytischen Instituts (Karl-Abraham-Institut) in Kooperation mit dem ICI Berlin

Das Berliner Psychoanalytische Institut (Karl-Abraham-Institut) vertritt die klassische Psychoanalyse und gehört der International Psychoanalytic Association an. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten liegt auf dem Austausch mit internationalen Fachgesellschaften und ihren Mitgliedern. Die Karl-Abraham-Vorlesung findet einmal jährlich im Mai zum Geburtstag von Karl Abraham, dem Namensgeber des Instituts, statt. Zu diesem Anlaß werden international renommierte Psychoanalytiker und Wissenschaftler eingeladen.