Beim »Philister« handelt es sich um eine der wichtigsten Sozialfiguren der deutschen Literatur- und Kulturgeschichte – und eine der am wenigsten beachteten. Die Tagung will die Erforschung dieses semantischen Phänomens voranbringen, das regelmäßig im Schlagschatten des neuzeitlichen Bildungsdiskurses liegt und immer schon jene Spannungen artikuliert, die ihn in kultureller Hinsicht prägen.

Das Phänomen aus dem Schatten herauszuholen verspricht eine nachhaltige Bereicherung der kulturwissenschaftlichen Forschung und wird dazu beitragen, einige in diesem Schatten verborgene komplexe Voraussetzungen zu erhellen. Denn »Philister« ist ein Begriff, der sich nicht nur im Alten Testament findet, sondern auch im Schnittpunkt von Antisemitismus und Nationalbewegung im 19. Jahrhundert; er tritt nicht nur in – und seit – Goethes »Leiden des jungen Werthers« als Gegenbegriff zum Genie auf, sondern sein semantisches Potential lässt sich über 1968 bis in die gegenwärtige Literatur- und Kunstproduktion (C. Schlingensief und andere) nachverfolgen.]

Aus der Tagung ging der Band Philister. Problemgeschichte einer Sozialfigur der neueren deutschen Literatur, hg. v. Remigius Bunia, Till Dembeck und Georg Stanitzek (Berlin: Akademie Verlag, 2011) hervor.

In English
Idee, Umsetzung und Organisation

Prof. Dr. Georg Stanitzek (Universität Siegen)
Dr. Till Dembeck (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Dr. Remigius Bunia (Zeppelin Universität Friedrichshafen)

Mit Unterstützung des ICI Berlin.

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