Die klischeebehaftete Vorstellung des einsam schaffenden „artist in the studio“ wurden spätestens seit den 1960er Jahren durch radikale Erweiterungen der künstlerischen Praktiken dekonstruiert. Im Zeitalter der Digitalität erleben die Produktionsformen auch im Feld der Kunst einen Quantensprung der Erprobung neuer Räume, Formate und Ästhetiken. Wie reagieren Künstler*innen auf die Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning? Wie verändern digitale Technologien das Kunstschaffen? Wird das Atelier als Ort des Kunstschaffens durch die neuen Networking-Möglichkeiten obsolet? Und wie steht es um die Bewertung von künstlerischer Kreativität sowie der ethischen und rechtlichen Aspekte unter den Bedingungen von künstlicher Intelligenz? Welche Chancen der Intervention in kulturelle Institutionen und Diskurse bieten die neuen Technologien der Kunst?

Ursula Frohne ist Professorin für Kunstgeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sie war Kuratorin am ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe und lehrte an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Als Professorin lehrte sie an der Universität zu Köln, an der International University Bremen und hatte eine Gastprofessur an der Brown University in Providence R.I. Seit 2023 ist sie Co-Sprecherin der DFG-Kollegforschungsgruppe „Zugang zu kulturellen Gütern im medialen Wandel. Kunstwissenschaftliche, kuratorische und ethische Aspekte“. Ihre Forschung konzentriert sich auf zeitgenössische Kunst und technologische Medien, politische Dimensionen und sozioökonomischen Bedingungen der Kunst und visuellen Kultur, sowie auf die Verflechtungen von Kunst, Öffentlichkeiten und Debattenkulturen.

Nora Al-Badri ist eine multidisziplinäre Konzept- und Medienkünstlerin mit deutsch-irakischem Hintergrund. Ihre Arbeiten sind sowohl forschungsbasiert als auch paradisziplinär und post-kolonial wie post-digital. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Ihr Studium der Politikwissenschaften absolvierte sie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt/Main. Sie ist Direktorin des Bereichs AI+Art am ETH AI Center in Zürich. Al-Badri’s Praxis beschäftigt sich mit Politiken und dem emanzipatorischen Potential neuer Technologien wie Maschinenintelligenz oder Datenskulpturen, non-human agency und Transzendenz. Ihr künstlerisches Material ist dabei eine spekulative Archäologie von Fossilien über Artefakte bis hin zu performativen Interventionen in Museen und anderen öffentlichen Räumen, die die vorgefundenen Machtstrukturen befragen.

auf Deutsch
With

Ursula Frohne
Nina Roehrs
Nora al-Badri

Organized by

Dorothea Schöne
Claudia Peppel
Jakob Schillinger

Kunsthaus Dahlem in cooperation with ICI Berlin

EXTERNAL VENUE

Kunsthaus Dahlem
Käutzchensteig 8
14195 Berlin – Dahlem